Abgeschlossene Forschungsprojekte

Im Folgenden können Sie sich über unsere vergangene und abgeschlossene Forschungsprojekte informieren.
Diese sind sowohl von aktuellen, als auch ehemaligen Mitarbeitenden aufgelistet. Die jeweiligen Kontakte finden Sie entsprechend den Forschungsprojekten anschließend.

Das Projekt hat zum Ziel, Gelingensbedingungen und Auswirkungen von Mentoring-Unterstützung für angehende Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst zu erforschen. Die Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Lehramtsanwärterinnen und -anwärter sind dabei genauso von Interesse wie ihre Selbstwirksamkeit, ihre subjektiven Kompetenz-Einschätzungen und professionellen Überzeugungen. Die Ableitung praktischer Implikationen für die Gestaltung von Mentor-Mentee-Beziehungen in der Lehramtsausbildung ist dabei von besonderer Bedeutung.

Die Datengrundlage für aktuelle Untersuchungen bilden Selbstberichte angehender Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst, die im Rahmen des Projekts „Evaluation der Lehrkräfteausbildung unter besonderer Berücksichtigung des Vorbereitungsdienstes in Rheinland-Pfalz: Phasenübergreifende Kompetenzentwicklung“ unter Leitung von Frau Prof. Margarete Imhof erhoben wurden.

Veröffentlichungen aus dem Projekt:

Burger, J., Bellhäuser, H., & Imhof, M. (2021). Mentoring styles and novice teachers’ well-being: The role of basic need satisfaction. Teaching and Teacher Education, 103, 103345. https://doi.org/10.1016/j.tate.2021.103345 

Projektverantwortlicher:

Dr. Dipl.-Psych. Julian Burger

Die professionelle Entwicklung von Lehrerinnen und Lehrern vollzieht sich auch in Rheinland-Pfalz in mehreren Phasen: Dem Studium in lehramtsbezogenen Studiengängen (1. Phase) folgt der Vorbereitungsdienst (2. Phase), der zur dritten Phase, der Fort- und Weiterbildung inklusive des Berufseinstieges hinführt. Für die Ausgestaltung des Studiums sind die Universitäten zuständig, während für den Vorbereitungsdienst die Studienseminare verantwortlich sind. Die zwei ersten Phasen der Lehramtsausbildung sind in Rheinland-Pfalz dadurch verzahnt, dass die angehenden Lehrkräfte Schulpraktika während des Studiums durchlaufen, die in der Verantwortlichkeit der Studienseminare liegen. Ein Gesamtbild über die professionelle Entwicklung in dieser gestuften und von mehreren Institutionen geleisteten Ausbildung fehlt weitgehend. Mit diesem Forschungsprojekt unternehmen wir einen ersten Schritt, um relevante Faktoren und Entwicklungslinien in der ersten und zweiten Phase der Lehrkräftebildung zu erfassen.

Zur Projekthomepage

Projektmitarbeiterinnen:
Dr. habil. Christiane Baadte
Dr. Simone Ohlemann
Zielgruppe für das Graduiertenkolleg sind exzellente Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Master of Education oder des Vorbereitungsdienstes für ein Lehramt an den Studienseminaren. (Zukünftige) Lehrerinnen und Lehrer erhalten die Möglichkeit, die eigene Profession forschungsorientiert weiter zu entwickeln und sich für eine akademische Laufbahn im Bereich der Fachdidaktik und der Lehr-Lernforschung zu qualifizieren.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer führen Einzelprojekte durch, in denen sie fachdidaktische Fragestellungen mit Methoden der empirischen Bildungsforschung auf hohem theoretischem und methodischem Niveau bearbeiten. Sie tragen zur evidenzbasierten Weiterentwicklung des Professionswissens von Lehrkräften bei und fördern die Verschränkung von universitärer Forschung mit der Schulpraxis.
Projektverantwortliche:

Mitantragsteller/innen:
Prof. Dr. Daniel Dreesmann,
Prof. Dr. Oliver Meyer,
Prof. Dr. Sylvia Thiele

Das Projekt dient der Erstellung von Lehrvideos, die Konzepte der Entwicklungspsychologie praktisch erfahrbar machen. Das didaktische Konzept umfasst 4 Phasen, die sich zyklisch wiederholen und auch nach Abschluss des Projekts so fortgeführt werden. Phase 1: Fachrelevante Inhalte werden in der Vorlesung vermittelt (1. und 2. Semester, Hauptfach Psychologie). Phase 2: Die Studenten vertiefen ihre Kenntnisse im Rahmen des Seminars (2. Semester, HF) und beginnen mit der Durchführung der Fallstudie, erstellen Video-Dokumentationen und verschriften den Fall. Phase 3: Die Ergebnisse werden im Plenum präsentiert und in Bezug auf a) Umsetzung (Schwierigkeiten; Instrument- Anforderungen), b) Interpretation (inwiefern sind die Ergebnisse im Einklang mit existierenden Theorien?) und c) Intervention (wie sehen geeignete Fördermaßnahmen aus? Welche gesellschaftlichen und ethischen Aspekte sind zu beachten?) diskutiert. Phase 4: Besonders gelungene Fallbeispiele werden weiter überarbeitet, so dass sie als Video- Sequenzen in der Vorlesung für die nächste Generation im Haupt- und im Nebenfach (Psychologie in den Bildungswissenschaften) eingesetzt werden können. So wird ein wieder verwertbares Lehrformat entwickelt und nachhaltiges Lehrmaterial erstellt.

Projektverantwortliche:

Dr. Bozana Meinhardt-Injac
Annette Otto, Ph.D.

Schon Konfuzius sagte: "Was du mir sagst, das vergesse ich. Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich. Was du mich tun lässt, das verstehe ich." Das Projekt PRAKSIS ermöglicht eine verstärkte Fokussierung auf die studentische Kompetenzentwicklung im Fach Psychologie in der Lehramtsausbildung. Leitlinie ist dabei die Entwicklung einer wiederverwertbaren Lernumgebung auf der Basis von Podcasts einschließlich eines zur Anregung von selbstreguliertem Lernen geeigneten Aufgabenkontextes auf einer elektronischen Lernplattform (ILIAS). Die Podcasts ergänzen das herkömmliche Seminarkonzept in Form eines Zwei-Phasen-Lehrmodells, um mehr Freiraum für handlungsbezogene Arbeitsaufträge und individuelle Rückmeldungen zu schaffen. Phase 1: Wissensaneignung durch Outsourcing der theoretischen und konzeptuellen Wissensvermittlung in Form von Podcasts. Phase 2: Kompetenzentwicklung durch Anwendungsszenarien in der Präsenzzeit. Somit ist in diesem Modell die Theorie-Praxis-Verknüpfung strukturell verankert und die Studierenden kommen in eine professionsbezogene Interaktion untereinander und mit den Lehrenden. Wir gehen davon aus, dass das Modell im Prinzip auf andere Fächer übertragbar ist.
Projektmitarbeitende:

Dr. Eszter Monigl,
Dipl.-Psych., Dipl.-Soz.-Päd. Dagmar Treutner
Dr. Simone Ohlemann,

Die Auswirkung emotionaler Fertigkeiten ist bei Kindern und Jugendlichen vielschichtig. Forschungsergebnisse belegen, dass das Vorhandensein einer altersentsprechenden Emotionalen Kompetenz sowohl für die psychosoziale Entwicklung als auch für die kognitiven Leistungen von großer Bedeutung ist. Zielsetzung des Projekts ist die Operationalisierung von emotionalen Fähigkeiten für ein quantitatives Fragebogenverfahren, das auch als Gruppentest einsetzbar ist. Für diesen Zweck wurde emotionale Kompetenz unter Berücksichtigung von Forschungsergebnissen als ein Konstrukt von drei Fertigkeitsbereichen definiert: Umgang mit eigenen Emotionen, Umgang mit Emotionen anderer und Emotionswissen. Theoriegeleitet wurde eine mehrdimensionale Testbatterie zur Erfassung emotionaler Kompetenz mit subjektiven und objektiven Subskalen für Kinder und Jugendliche (EKO-KJ, ab 10 Jahren) entwickelt. Die Evaluation erfolgte mit Schülerinnen und Schülern aus allen Regelschulformen (N = 817, Alter M = 13.78, SD = 2.22). Die Reliabilitätsmaße der Subskalen sind zufriedenstellend bis sehr gut zu bewerten. Derzeit werden die Validitätsmaße ermittelt und das Testmanual zur Veröffentlichung vorbereitet.

Projektmitarbeitende:
Dr. Eszter Monigl
Prof. Dr. Michael Behr (Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd)

Das Präventionsprogramm Ich und Du und Wir (IDW) wird mit Unterstützung der LBS und den Sparkassen in Rheinland-Pfalz an Grundschulen eingesetzt, um die soziale Kompetenz der Schülerinnen und Schüler zu fördern. Ziele des Trainings sind die verbesserte Selbstwahrnehmung, differenziertere Wahrnehmung von Gefühlen und Befindlichkeiten des anderen und Entwicklung von kooperativen und integrativen Fähigkeiten in der Klasse. Das Programm wurde seit Februar 2008 durch eine Datenerhebung mit dem Ziel einer Evaluation begleitet. Um die Programmevaluation zu vertiefen, aus der sich auch Schlussfolgerungen für die zukünftige Arbeit des Programms begründet ableiten lassen, sind weitere Evaluationsschritte erforderlich. Bei der Betrachtung der bisher geleisteten Arbeit und der Ergebnisse der Evaluation wurde deutlich, dass für die weitere Entwicklung der Arbeit mit IDW die Bedingungen, unter denen das Programm vor Ort jeweils implementiert worden ist, näher zu analysieren sind. Das betrifft die Entscheidungen für das Programm ebenso wie das Training und die Begleitung der Lehrer und Lehrerinnen, Umfang, Intensität und Dauer der Umsetzung und den Fortbildungsbedarf der beteiligten Personen. Aufgrund der Heterogenität der Vorgehensweisen über die verschiedenen Schulen hinweg, ist noch nicht ausreichend klar, aufgrund welcher Maßnahmen positive Effekte des Programms bei Schülerinnen und Schülern, bei Lehrerinnen und Lehrern, aber auch in der Beziehung zwischen diesen Gruppen, zu erwarten sind. Es ist geplant, die relevante Personengruppen zu befragen: Schüler und Schülerinnen unter-schiedlicher Jahrgangsstufen mit und ohne IDW-Erfahrung, Lehrer und Lehrerinnen an den Schulen, Klassenlehrer und Klassenlehrerinnen, die IDW durchgeführt haben bzw. Kontakt hatten mit Klassen, die mit IDW gearbeitet haben, Personen in der Schulleitung und Schulaufsicht, die involvierten Schulpsychologen und ggf. auch Elternvertreter. In Bezug auf die organisatorischen Rahmenbedingungen ist der Kontext zu untersuchen, in dem IDW eingeführt wurde (z.B. welche anderen Programme laufen sonst noch, welchen Freiraum schafft die Schule für IDW) und in welchem Umfang IDW an einer Schule implementiert wurde. An kritischen Ereignissen soll dokumentiert werden, in welcher Relation IDW zur Einführung der neuen Grundschulordnung steht, welche Rolle die Pädagogische Konferenz, Zeitpunkt und Form des Studientages, Schulleiterwechsel und andere Faktoren des Schulalltags spielen.

Projektleitung:
Prof. Dr. Margarete Imhof

Projektmitarbeitende:

Christine Eckert,
Myriam Schlag

Mit dem zunehmenden Einsatz interaktiver Medien wie Smartboards oder Tablet- Computer im Schulunterricht und in der Hochschullehre ist unter anderem die Hoffnung verbunden, dass sich damit die Lernmotivation und die Lernleistungen verbessern lassen. Trotz dieser hohen Erwartungen fehlt es aber sowohl an einem theoretischen Rahmen, vor dessen Hintergrund die Anforderungen, die das Lernen mit interaktiven Medien an die Lernenden stellt, analysiert werden können als auch an fundierten experimentellen und kognitionspsychologisch ausgerichteten Studien, die sich mit den Auswirkungen des Lernens mit interaktiven Medien auf das Arbeitsgedächtnis der Lernenden befassen. In dem Forschungsprojekt soll deshalb untersucht werden (1) inwieweit interaktiv und multimedial/multimodal gestaltete Lernumgebungen die Arbeitsgedächtniskapazität beanspruchen und ob sich aus dieser Beanspruchung, je nach individueller Ausprägung der Kapazität, differentielle Effekte im Hinblick auf die Lernleistung ergeben, (2) ob die Belastungen, die sich aus der Interaktivität und multiplen Repräsentationsformaten ergeben, kumulativ wirken, (3) ob die Anforderungen an die Arbeitsgedächtniskapazität, die das Lernen mit interaktiv und multimedial/multimodal gestalteten Lernumgebungen mit sich bringt, durch metakognitive Hilfen besser bewältigt werden können und ob die Effektivität dieser Hilfen durch interindividuelle Differenzen in der Arbeitsgedächtniskapazität moderiert wird. Auf der Basis der Ergebnisse dieser Studien sollten sich Empfehlungen für die Gestaltung und den Einsatz von interaktiven, multimedialen/multimodalen Lernumgebungen ableiten lassen.

Zur finanziellen Unterstützung des Projektes wurden Sach- und Personalmittel bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) beantragt.
Im Zeitraum Oktober 2013 bis September 2014 durch das Zentrum für Bildungs- und Hochschulforschung (ZBH) gefördert.

Projektleitung:
Dr. Christiane Baadte,
Prof. Dr. Margarete Imhof

Die Auswirkung emotionaler Fertigkeiten ist bei Kindern und Jugendlichen vielschichtig. Forschungsergebnisse belegen, dass das Vorhandensein einer altersentsprechenden Emotionalen Kompetenz sowohl für die psychosoziale Entwicklung als auch für die kognitiven Leistungen von großer Bedeutung ist. Zielsetzung des Projekts ist die Operationalisierung von emotionalen Fähigkeiten für ein quantitatives Fragebogenverfahren, das auch als Gruppentest einsetzbar ist. Für diesen Zweck wurde emotionale Kompetenz unter Berücksichtigung von Forschungsergebnissen als ein Konstrukt von drei Fertigkeitsbereichen definiert: Umgang mit eigenen Emotionen, Umgang mit Emotionen anderer und Emotionswissen. Theoriegeleitet wurde eine mehrdimensionale Testbatterie zur Erfassung emotionaler Kompetenz mit subjektiven und objektiven Subskalen für Kinder und Jugendliche (EKO-KJ, ab 10 Jahren) entwickelt. Die Evaluation erfolgte mit Schülerinnen und Schülern aus allen Regelschulformen (N = 817, Alter M = 13.78, SD = 2.22). Die Reliabilitätsmaße der Subskalen sind zufriedenstellend bis sehr gut zu bewerten. Derzeit werden die Validitätsmaße ermittelt und das Testmanual zur Veröffentlichung vorbereitet.

Projektverantwortliche:
Dr. Eszter Monigl
Prof. Dr. Michael Behr (Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd)

In der heutigen Ausbildungs- und Arbeitsmarktsituation stehen viele Jugend­liche vor einer schwierigen Aufgabe, wenn es um ihre berufliche Orientierung geht. Unzureichende Selbstkenntnis und ein schwankendes Selbstwertgefühl können zu unrealistischen Einschätzungen der eigenen Möglichkeiten und Chancen führen. Zudem mangelt es Jugendlichen teilweise an Kompetenzen, um mit Misserfolgen, wie etwa Bewerbungsabsagen oder Anpassungsschwierigkeiten in der Ausbildung handlungs- und problemlöseorientiert umgehen zu können. Die Anforderungen in der Wirtschaft und der Schule betonen deshalb die Notwendigkeit von Fördermaßnahmen zur Unterstützung des Selbstkonzeptes und selbstwertschützender Prozesse. Um jugendliche Haupt- und Realschüler bei der Bewältigung des Übergangs in die Berufsausbildung bzw. in den Arbeitsmarkt systematisch unterstützen zu können, wurde im Rahmen dieses Projekts das SMS-Trainingsprogramm entwickeln. Ziel des integrativen Trainingsprogramms ist die Aufmerksamkeit der Jugendlichen für die Wahrnehmung ihrer eigenen Fähigkeiten und individuellen Möglichkeiten zu stärken sowie ihre Handlungskompetenz insbesondere für Berufswahl- und Bewerbungssituationen zu fördern. In Hinblick auf die Anforderungen, die der Wechsel aus dem schulischen in das beruflichen Umfeld abverlangt, fokussiert das SMS-Trainingskonzept auf vier theoretischen Konstrukte: Selbstreflexion, Selbstdarstellung, Selbstwirksamkeitserwartung und implizite Motive. Zur Erleichterung der Implementierung in der Schule ist das Trainingsprogramm auf drei aufeinander aufbauende Trainingsstufen gegliedert und wurden bei der Konstruktion die Bildungspläne der Bundesländer berücksichtigt. Das Trainingsprogramm kann von Lehrkräften und Trainingsleitern ohne besondere Vorbereitung und mit geringem Organisationsaufwand anhand des Handbuches durchgeführt werden.

Die Evaluation des Trainings erfolgte im Rahmen einer quasiexperimentellen Untersuchung, im Kontrollgruppendesign an vier Hauptschulen und vier Realschulen in Baden-Württemberg und Bayern mit insgesamt 491 Schülern (Treatment N = 357, Alter M = 14.07, SD = 0.82). Die qualitative Analyse der schriftlichen Rückmeldungen bestätigen, dass das Training in der Schule ohne besondere Aufwendungen durchführbar ist und von den Jugendlichen insgesamt positiv aufgenommen wurde. Die Auswertung der quantitativen mit standardisierten Testverfahren im Bereich Selbstwert, Berufswahl, Selbstdarstellung, Handlungsorientierung, Selbstwirksamkeit und Motivation erhobenen Daten werden zur Publikation vorbereitet.

Projektverantwortliche:
Prof. Dr. Michael Behr (Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd, Projektleitung)
Dr. Eszter Monigl

Gefördert durch:
Robert Bosch Stiftung
Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd

Zunehmend kommen an Schulen in Deutschland neben klassischen Medien wie Tafel, Overheadprojektor oder Bücher und Arbeitsblätter auch moderne, so genannte Neue Medien zum Einsatz. Dazu zählt auch das interaktive Whiteboard (auch: digitales Whiteboard), eine elektronische Tafel, die an einen Computer oder Laptop angeschlossen wird. Interaktive Whiteboards ermöglichen es nicht nur, computerbasierte Inhalte wie Präsentationen oder Lernsoftware darzustellen, sondern auch besonders, diese Inhalte direkt im Lehr-Lernprozess zu bearbeiten und so beispielsweise durch handschriftliche Notizen zu ergänzen. Die Vorteile liegen neben einer dynamischen und einfach anwendbaren Technologie für interaktive Lehrvorträge auch darin, dass das mit dem interaktiven Whi-teboard erstellte Tafelbild gespeichert und in der nächsten Unterrichtsstunde weiter verwendet oder auch den Lernenden in digitaler Form zur Verfügung gestellt werden kann. Während interaktive Whiteboards an Schulen eine relativ hohe Verbreitung aufweisen, werden sie in der universitären Ausbildung der Lehramtsstudierenden bislang kaum genutzt. Für eine sinnvolle und effektive Verwendung interaktiver Whiteboards im Schulunterricht ist es jedoch von entscheidender Bedeutung, dass Lehrkräfte sowohl über ausreichend Medienkompetenz zur Verwendung der interaktiven Whiteboards verfügen als auch in der Lage sind, die Technologie in ein didaktisches Konzept einzubetten. Dieses Projekt hat zum Ziel, den Einsatz von interaktiven Whiteboards im Seminar „Normale und auffällige Lernprozesse: Diagnostik und Hilfestellung” (Pflichtseminar im Studiengang BA Ed) zu evaluieren. Die Voruntersuchungen, die im Wintersemester 2011/12 beginnen, dienen als Grundlage für einen DFG-Antrag.

Projektverantwortliche:
Dr. Tatjana Hilbert
Dr. Sabine Fabriz

Prof. Dr. Margarete Imhof

Der Übergang von der Schule in das Studium ist mit zahlreichen Herausforderungen verbunden, die u.a. die Entscheidung über das Fach und die Hochschule sowie die Anpassung an die durch das Studium gestellten Anforderungen umfassen. Diese Aufgaben erfordern von den Jugendlichen ein vielseitiges Wissen über sich selbst, über das angestrebte Fach und Beruf, über die Hochschulen, aber auch über die Finanzierungsmöglichkeiten des Studiums. Neben den inhaltlichen (studienfachbezogenen) und sozialen Faktoren spielen für die Bewältigung dieser Übergangsphase jedoch auch die Nutzung und Entwicklung eigener Kompetenzen wichtigen Rollen. Inzwischen weist eine Vielzahl von Untersuchungsergebnissen darauf hin, dass die Studienwahl und die wahrgenommene Studienbelastung für viele Jugendliche als nur schwer lösbare und teilweise sogar als nicht zu bewältigende Herausforderungen darstellen. Aus diesem Grund ist Ziel dieses Forschungsvorhabens, auf der Grundlage von Schülern-, Studenten- und Hochschullehrerbefragung, Kompetenzen zu identifizieren, die zu einem erfolgreichen Studium führen. Anschließend wird ein wissenschaftlich fundiertes in der Schule implementierbares Trainingsprogramm zur systematischen Förderung dieser Kompetenzen bei Studienanwärter und Studienanwärterinnen konzipiert. Zur Überprüfung der Implementierbarkeit und Wirksamkeit des Trainingsprogramms ist eine Feldstudie im schulischen Setting angestrebt. Weiterhin sollen durch anschließende Follow-Up Befragungen während der Studienzeit Langzeiteffekte nachgewiesen werden. Die Finanzierung der Evaluationsstudie ist durch Drittmitteln beabsichtigt. Geplant ist im Rahmen eines weiterführenden Projekts die Weiterentwicklung und Etablierung der Fördermaßnahme. Zur Finanzierung wurden Drittmitteln beantragt.

Projektverantwortliche:
Dr. Eszter Monigl

Stereotype sind in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Befinden sich Mitglieder stigmatisierter Gruppen in einer Situation, in der das Stereotyp zum Tragen kommt, empfinden sie ein Gefühl der Bedrohung, das negative Stereotyp über ihre Gruppe zu bestätigen bzw. aufgrund dieses Stereotyps beurteilt zu werden. Diese situative Bedrohung wird als „Stereotype Threat” bezeichnet und geht auf kurzfristiger Ebene mit niedrigeren Testleistungen in der stigmatisierten Domäne einher. Besonders bekannt ist dieses Phänomen im Zusammenhang mit den mathematischen Leistungen von Mädchen: So zeigt sich, dass Mädchen, die mit dem Stereotyp „Mädchen können kein Mathe” konfrontiert wurden (Threat-Bedingung), signifikant niedrigere Matheleistungen erbringen als Mädchen, denen gegenüber das Stereotyp negiert wurde (Non-Threat-Bedingung). Dieser Leistungsabfall in der stigmatisierten Domäne ist ein robustes und reliables Ergebnis der Stereotype-Threat-Forschung. Unklar ist jedoch, welche Prozesse diese Effekte vermitteln; diskutiert werden Variablen auf affektiver, kognitiver, motivationaler und physiologischer Ebene.

Der Fokus der bisherigen Stereotype Threat-Forschung liegt v.a. auf Mädchen/Frauen und Mathematik. Dieses Projekt stellt dahingehend eine Erweiterung dar, dass die Leseleistungen von Jungen in einer negativ stereotypisierten Situation untersucht werden. Ferner ist von Interesse, welche Variablen wichtige Mediatoren (affektiv, kognitiv, motivational) und Moderatoren (domain und gender identification) darstellen. In einer ersten Studie mit Schülern achter Klassen (Gymnasium; N = 196) zeigte sich, dass Jungen in der Threat-Bedingung signifikant bessere Leseleistungen erzielten als Jungen in der Non-Threat-Bedingung. Eine erste Vermutung legt nahe, dass sich Jungen in der Threat-Bedingung stärker herausgefordert fühlten, aktiv gegen das negative Stereotyp anzukämpfen, und aus diesem Grunde bessere Leistungen erzielten. Eine Folgestudie mit 547 Schülern (Gymnasium, Realschule Plus) scheint dieses Ergebnis zu bestätigen, wird aber gegenwärtig noch ausgewertet. Basierend auf diesen ersten Ergebnissen scheinen Jungen und Mädchen unterschiedlich auf Bedrohungssituationen und damit auf „ihr” Stereotyp zu reagieren. Weitere Auswertungen folgen.

Projektverantwortliche:
Dipl.-Psych. Christine Eckert